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Was lesen?

Ich bin in letzter Zeit mehrfach gefragt worden, was man den in Corona Zeiten lesen kann, um sein Bridge zu verbessern. Ich tue mir etwas schwer bei der Frage, da ich sicher nicht der Experte bzw. begnadete Bridgespieler bin. Vielleicht fragt ihr auch Lothar. Trotzdem, ich lese und bin meines Erachtens dadurch auch stärker geworden. Unglücklicherweise gibt es sehr wenig deutschsprachige Bridgeliteratur. Man kennt den Herrn von Richthofen mit seinen „Bridgegefühlen“ oder Marty Bergen mit „Points Schmoints“ (auch nicht mehr das aktuellste Werk). Dann kommen die Bücher vom Deutschen Bridge Verband zum Reizen und zur Spieltechnik.
Andreas Stoll hatte auf dem Weg zum letzten Ligaspiel im Februar das Buch von Roland Rohowsky „Beherrsche die Farben“ in der Hand. Ich hab’s mir auch besorgt, um mithalten zu können 😊. Das Buch kann ich durchaus empfehlen. Sehr gut erklärt u.a  Endspiele, Farbkombinationen, Elferregel und 3.te/5.te.
Das war’s auch schon mit deutschsprachiger Literatur, die ich kenne. Englischsprachig haben mir zwei besonders geholfen:

Human Bridge Errors Band 1 von unendlich. Aus der Sicht eines fiktiven Bridgeroboters geschrieben. Themen Mangelnde Absprachen, Fehler bei der Blattbewertung, in der Reizung, im Allein- und Gegenspiel. Insgesamt 57 Stück. Alle schon gemacht. Unterhaltsam und zum Teil provokativ geschrieben. „Humans“ sind zu blöd für mehrdeutige Markierungen, deshalb rät er von Lavintahl ab. Das Buch habe ich schon lange, konnte lange nichts damit anfangen. Nichts für Anfänger.

A Switch in Time von einem Ehepaar Granovetter. Ich habe gehört, die haben aus einem brauchbaren Gedanken eine Bridgeschulen-Imperium in den USA aufgebaut. Im Buch geht’s um Markierung. Wann markiere ich was? Das wird gut erklärt und diskutiert. Z.B. markieren viele Bridgespieler nur Länge, weil man beim Längenmarkieren keine Fehler machen kann und den Rest erschließen kann. Das hat aber auch einige Nachteile.
Der „brauchbare“ Gedanke: Man erweitert „Attitude“ um die Info, ob der sog. „obvious Shift“ (der offensichtliche Farbwechsel) gefällt. Markantestes Beispiel: Ausspiel vom Partner A von AK. Am Dummy liegt D zu dritt. Man markiert negativ, wenn der Farbwechsel auf die offensichtliche Farbe (schwache Farbe des Dummies willkommen ist, man markiert positiv, wenn dies nicht der Fall ist. Mir hat das Buch geholfen meine Markierungen besser einzuordnen.